Mein Schüleraustausch in Barcelona: Eine unvergessliche Erfahrung
Die Idee von einem Schüleraustausch in einem anderen Land hat mir schon immer gefallen, doch ich war mir anfangs nicht sicher, ob das auch tatsächlich etwas für mich ist. Meine Familie und Freunde für eine Zeit lang zu verlassen und ganz alleine in einem fremden Land, bei einer fremden Familie zu leben, anfangs unvorstellbar. Doch immer wieder dachte ich über dieses Thema nach und am Ende siegte die Neugier auf das Abenteuer, das mich erwarten könnte. Also informierte ich mich mit meinen Eltern über die verschiedenen Möglichkeiten eines Schüleraustauschs und packte schon ein paar Monate später – kurz vor meinem 16. Geburtstag – meine Sachen, um 5 Monate in Spanien zu verbringen. Am Flughafen packte mich noch einmal kurz der Zweifel, ob ich das wirklich schaffen würde, aber sobald ich im Flugzeug saß, überwog die Freude und die Neugier.
🌍 Die Ankunft in Barcelona
Am Flughafen von Barcelona angekommen, wurde ich von meiner Familie direkt herzlich in Empfang genommen. Mit dabei war auch meine Gastschwester Tammy aus England, mit der ich die nächsten Monate viel Zeit verbringen sollte und die einen Tag vor mir angekommen war. Wohnen würden wir im Stadtteil Villa de Gràcia, ganz in der Nähe der Sagrada Familia. Entgegen meiner Befürchtungen, mich nicht mit meiner Familie verständigen zu können, klappte die Verständigung super. Im Notfall erklärten wir uns mit Händen und Füßen, was uns mehr als einmal zum Lachen brachte.
In den ersten zwei Wochen waren noch Schulferien und wir hatten viel Zeit, um uns die Sehenswürdigkeiten Barcelonas anzusehen und am Strand zu relaxen. Natürlich besuchten wir die Sagrada Familia, das Camp Nou wo wir den FC Barcelona anfeuerten oder auch das Barri Gótic, das gotische Viertel, das mir besonders gut gefiel. Aber bald war Schulzeit und es hieß wieder: morgens früh aus den Federn. Am Anfang hatte ich ein paar Probleme, weil man die Lehrer in spanischen Schulen duzt und mir immer wieder ein „Sie“ rausrutschte, was die Lehrer aber ziemlich lustig fanden. Und auch mit dem Spanisch hatte ich es anfangs nicht leicht, ich musste immer wieder nachfragen, weil ich einiges nicht verstand. Aber die Lehrer waren immer sehr rücksichtsvoll und erklärten mir es nochmal. Nach ein paar Wochen lief es dann aber schon fast wie von selbst und ich musste kaum noch nachfragen.
🏠 Spanisches Familienleben am Wochenende
Bei meiner Familie fühlte ich mich sehr wohl und auch Tammy wuchs mir sehr ans Herz, wir haben immer noch Kontakt zueinander. An den Wochenenden fuhren wir gemeinsam oft in die Umgebung, gingen an den Strand, waren in der Stadt bummeln oder gingen Essen. Das Wochenende war auf jeden Fall immer Familienzeit.
Nach gut 5 Monaten hieß es dann für mich, meine Sachen wieder zu packen und zurück nach Deutschland zu fliegen. Schweren Herzens sagte ich meiner „neuen“ Familie auf Wiedersehen, ein Versprechen, was ich schon zweimal in Kurzurlauben eingelöst habe. Im Nachhinein an diesen Schüleraustausch kann ich sagen: ¡No tires la toalla! Hay que luchar hasta el último minuto! Auch wenn es am Anfang schwer fällt, es lohnt sich durchzuhalten!