Die römische Stadtmauer von Lugo – intakte Stadtmauer seit 1700 Jahren




Die Stadtmauer von Lugo – Ein Römisches Monument

Die Stadtmauer von Lugo – Ein Römisches Monument

Einst war sie Teil einer Wehranlage, und auch wenn es den Graben und das Intervallum nicht mehr gibt, die Mauer steht noch heute genauso da wie vor 1700 Jahren. Das Römische Reich erstreckte sich über drei Kontinente und doch ist die Stadtmauer von Lugo die Einzige, die in vollem Umfang erhalten geblieben ist. Die aus dem späten 3. Jahrhundert stammende Mauer sollte die Stadt – damals noch Lucus Augusti – vor den Barbaren schützen.

Lugo liegt im Nordwesten Spaniens und gehört zur gleichnamigen Provinz in der autonomen Region Galicien. Sie ist die älteste Stadt dieser autonomen Region und es waren die Römer, die aus Expansionsgründen zur Zeit des Kaisers Augustus diese Stadt gründeten. Das Ziel war den Nordwesten der Iberischen Halbinsel auf Dauer einzugrenzen. Die Stadt „Lucus Augusti“ wurde 14-13 v. Chr. an einem Ort errichtet, auf dem seit 25 v. Chr. ein Militärlager untergebracht war.

Ausmaße und Verlauf

Die gesamte Mauer erstreckt sich auf einer Länge von über 2 km und ist unterschiedlich breit. Im Durchschnitt ist sie etwa 4,2 m dick und ihre Höhe bewegt sich zwischen 8-12 m. Ihr gesamtes Areal umfasst eine Fläche von mehr als 34 Hektar. Ihr Grundriss ist rechteckig und es gibt bis heute keine Erklärung für die Aspekte ihres Verlaufs. Einerseits ist freies Feld ummauert und andererseits blieben wichtige Wohnviertel schutzlos.

Viele Hinweise auf verschiedene bedeutende Epochen

Ihren Ursprung hat die Mauer im Römischen Reich. Doch auch das äußerst schwierige Mittelalter bis hin zum modernen unbeständigen 19. Jahrhundert sind an der Mauer ablesbar. Jede Epoche legt Zeugnis seiner Entwicklung in allen Facetten an diesem monumentalen Bauwerk ab. Eine Stadtmauer formt die Entwicklung sowohl städtebaulich als auch gesellschaftlich.

Doch leider hielt die Mauer von Lucus Augusti nur für kurze Zeit den feindlichen Eindringlingen statt. An einem Osterfest im 5. Jahrhundert im Rausch der Feierlichkeiten vergaßen die Bürger die Stadttore zu schließen, sodass die Sueben die Stadt bezwingen konnten. Die Eroberer gingen nun in der Stadt ein und aus, wie es ihnen gefiel und die schöne Mauer war erst einmal nutzlos. Erst als die Westgoten die Sueben vertrieben hatten, kam sie wieder zum Einsatz. Die Mauer steht seit 2000 auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste.


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