DAS WEIHNACHTSFEST IN SPANIEN
Bald ist es soweit und die Weihnachtstage liegen vor uns. Genau wie in Deutschland ist Weihnachten bei uns in Spanien ein wichtiges Fest, es unterscheidet sich aber im Ablauf von einem traditionellen deutschen Weihnachtsfest. „Noche Buena“, so nennen wir die Heilige Nacht am 24. Dezember. Dieser Abend gehört traditionell der Familie. Wir versammeln uns um die Krippe und stimmen spanische Weihnachtslieder (Villancicos) an. Nachdem das Wiedersehen mit der Verwandtschaft ausgiebig gefeiert und besungen wurde, geht es zu Tisch, dabei darf eine Süßspeise natürlich nicht fehlen: „Turrón“, hergestellt aus Mandeln, Zucker, Honig und Eiklar.
Traditionelle spanische Weihnachten
Das Weihnachtsfest in Spanien ist reich an Traditionen und Bräuchen, die seit Jahrzehnten gepflegt werden. Die Familie spielt eine zentrale Rolle, daher wird die Heilige Nacht, die „Noche Buena“, mit großer Freude und Festlichkeit begangen. Die Krippe, die in den meisten spanischen Haushalten aufgestellt wird, symbolisiert die Geburt Jesu und wird oft aufwendig dekoriert. Vor der Bescherung singen wir spanische Weihnachtslieder, um die Stimmung zu erhöhen und unsere Vorfreude zu teilen.
Die süße Versuchung: Turrón
Nachdem das Wiedersehen mit der Familie ausgiebig gefeiert wurde, wird der Tisch für das Festmahl gedeckt. Dabei darf eine Süßspeise nicht fehlen: „Turrón“. Der Turrón ist eine typisch spanische Weihnachtsspezialität, die aus Mandeln, Zucker, Honig und Eiklar hergestellt wird. Es gibt verschiedene Varianten des Turrón, darunter den weichen Turrón, der in der Konsistenz an Mandel-Nougat erinnert, und den harten Turrón, der eher an Mandel-Krokant erinnert. Der Turrón ist ein beliebtes Geschenk und wird oft in hübsche Verpackungen gehüllt.
Misa del Gallo: Die Mitternachtsmesse
Nach dem festlichen Mahl versammeln wir uns in der Kirche zur „Misa del Gallo“, der Mitternachtsmesse. Wir Spanier nennen sie so, weil der Hahn die Geburt Jesu als Erster verkündet haben soll. Die Mitternachtsmesse ist ein wichtiger Teil des Weihnachtsfestes und bietet die Möglichkeit, sich auf das religiöse Ereignis zu besinnen und gemeinsam mit anderen Gläubigen zu beten und zu singen.
Dia de los Inocentes: Spaß und Staunen
Der 28. Dezember ist in Spanien vergleichbar mit dem deutschen 1. April. An diesem Tag, dem „Dia de los Inocentes“, werden Spaß und Streiche großgeschrieben. Jeder nimmt jeden auf die Schippe und überall präsentieren Zeitungen und Radiosender mindestens eine erfundene Geschichte. Dieser Tag wird als „Tag der unschuldigen Kinder“ bezeichnet und versetzt die Menschen in gute Laune. Es ist ein Tag, an dem man seine Sorgen vergessen und einfach Spaß haben kann.
Die Jahreswende und der Glücksbringer
Die Jahreswende wird in Spanien ausgiebig gefeiert. Traditionell wird Brennholz gesammelt und eine Kiefer gefällt, die dann geschmückt durch das Dorf getragen wird. Dieser Baum erhält einen Segen und symbolisiert das Hoffen auf eine gute Ernte im kommenden Jahr. Um Mitternacht versammeln sich die Menschen an einem zentralen Platz und beobachten fasziniert, wie mit jedem Glockenschlag eine Traube im Mund eines Spaniers verschwindet. Diese Trauben sind ein Symbol für Glück und sollen das kommende Jahr positiv beeinflussen.
Dia de los Reyes: Der Dreikönigstag
Am Dreikönigstag, dem „Dia de los Reyes“, wird das Finale der weihnachtlichen Feierlichkeiten eingeläutet. Die Kinder bekommen endlich ihre lang ersehnten Geschenke, die traditionell von den Heiligen Drei Königen gebracht werden. Es ist ein Tag voller Vorfreude und Aufregung, besonders für die Kleinen. Ein besonderes Festessen darf natürlich auch nicht fehlen. In den meisten Familien kommt ein „Rosco de Reyes“ auf den Tisch. Dabei handelt es sich um einen ringförmigen Kuchen, in dem eine kleine Königsfigur eingebacken ist. Der Finder der Figur darf sich für einen Tag als König oder Königin fühlen und wird entsprechend gefeiert.