…eigentlich zwei Klöster …

KLOSTER SAN MILLÁN DE LA COGOLLA – EIGENTLICH ZWEI KLÖSTER – SAN MILLÁN DE YUSO UND SAN MILLÁN DE SUSO

Das Kloster San Millán de la Cogolla ist ein wahres Ensemble, denn es besteht aus gleich zwei Klöstern. Dem Kloster San Millán de Yuso und dem Kloster San Millán de Suso. Den gleichnamigen Ort San Millán de la Cogolla finden Sie am linken Ufer des Cárdenas in der Provinz La Rioja, die zur autonomen Region La Rioja gehört. Cogolla ist abgeleitet aus dem lateinischen Wort „cucullam“ dessen Bedeutung „Kapuze“ ist. Es stellt eine Anspielung auf die Form des Gipfels einer der Berge rings um das Tal dar.

Die kleine Gemeinde liegt nahe dem Jacobsweges, wenn auch nicht direkt an diesem. Doch wegen ihrer Klöster nehmen Pilger den kleinen Umweg hierher gerne in Kauf. Da die Gemeinde fast ausschließlich vom Tourismus lebt, ist sie quasi auf die Pilger angewiesen. Entstanden ist der Ort 1022 unter dem Namen San Jorge, denn es stand dort eine kleine Kirche, die bis 1542 Pfarrkirche war, mit diesem Namen. In der kleinen Kirche befand sich das Grab der Heiligen Potamia. Als später die Klöster gebaut wurden, übernahm der Ort den Namen der Klöster. 1997 wurden beide Klöster zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

DER ORDEN DER AUGUSTINER

Die seit 1878 in den Klöstern lebende Gemeinschaft gehört zum Orden der Augustiner. Nach den Dominikanern, den Karmeliten und den Franziskanern waren die Augustiner-Eremiten der vierte große Bettelorden des Spätmittelalters und zudem Eremiten. Doch schon kurz nach der Gründung war das eremitische Leben schon kein Kennzeichen mehr für den Orden. Deswegen war es 1963 nun an der Zeit dem Orden den Zusatz „Eremiten“ zu nehmen. Papst Johannes XXIII ließ den Namenszusatz streichen. Eine weise Entscheidung, wenn auch etwas spät. Die Augustiner halten das klösterliche Leben aufrecht und haben sich im Laufe der vielen Jahre auch um den baulichen Erhalt der Klöster verdient gemacht.

DIE KLÖSTER

San Millán de Yuso ist im romanischen Stil gebaut worden. Spätere Renovierungsarbeiten wurden im Desornamentadostil durchgeführt, was die bevorzugte Stilrichtung des 16. bis 18. Jahrhunderts war. Die Kirche wurde mir drei Schiffen errichtet, sie hat eine Krypta und eine Kuppel. Seit 1665 verfügt das Kloster über eine Bibliothek von Wichtigkeit. Wertvolle Kondizes und Inkunabeln werden hier aufbewahrt.

San Millán de Suso ist das obere der zwei Klöster. Es sind gleich drei Stilrichtungen in ihm vertreten. Westgotische, mozarabische und romanische Stilelemente machen das Kloster zu einem Ganzen. Die Kirche hat zwei Schiffe, einen hufeisenförmigen Triumphbogen, Zwillingssäulen und eine sechsteilige Chorkuppel. Der Sarkophag des San Millán aus dem 11. Jahrhundert befindet sich noch am einstigen Begräbnisort.

Sollten Sie vorhaben demnächst den Jacobsweg zu gehen, machen Sie den Abstecher nach San Millán de la Cogolla. Es lohnt sich wirklich.

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