Die kulturelle Landschaft von Aranjuez

Sie war die erste Kulturlandschaft Spaniens die von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde. Aranjuez, rund eine Autostunde südlich von Madrid entfernt ist ein Ausflugsziel, das Sie sich keinesfalls entgehen lassen dürfen. Schon auf der Fahrt dorthin, desto näher Sie kommen, erkennen Sie schnell, warum dieses Ziel mehr als lohnenswert ist. Aranjuez ist eine Kleinstadt mit rund 50.000 Einwohnern. Da wo sich die Flüsse Jarama und Tajo treffen, liegt die Stadt in einer waldigen und fruchtbaren Ebene. Dies ist schon mal eine der Nährquellen dieser zauberhaften Landschaft. Aus dem nahegelegenen Naturschutzgebiet von Ontigola wässerte ein kleiner Bach in den Tajo. König Felipe II erkannte 1560 den Segen dieses Baches und ließ ihn kurzerhand stauen. Dies war der Ausgangspunkt für zahlreiche nachfolgende Bewässerungsgräben, welche sich durch die Gartenanlagen der Stadt ziehen. Auch die vielen Springbrunnen in der Oase von Aranjuez werden von hier gespeist.

Der Königspalast von Aranjuez

Außer der wirklich beeindruckenden Landschaft gibt es aber auch noch eine besondere Sehenswürdigkeit: das Schloss des spanischen Hochadels. Felipe II beauftragte 1561 seinen Lieblingsarchitekten Juan de Herrera mit dem Bau des Königspalastes. Die Kapelle sowie Teile der Süd- und Westfassade waren 1598, als Felipe II starb, fertig. Das war’s dann auch erst einmal. Felipe V ließ 1715, über ein Jahrhundert später, die Bauarbeiten erst wieder aufnehmen. Bis zu seiner Fertigstellung im Jahre 1788 brannte der Bau ganze fünf Mal nieder. Zwei weitere Bauherren waren noch aktiv an der Planung und Fertigstellung des Palastes beteiligt: Fernando VI und Carlos III. Das erklärt, warum so viele Stilrichtungen am Bau sichtbar sind. Immerhin sind bis zu seiner Fertigstellung mehr als zwei Jahrhunderte ins Land gegangen. Die ganze Anlage diente als Sommerresidenz für den Hochadel Spaniens. Die Besichtigung des Schlosses können Sie mit oder ohne Führung angehen, jedoch ist es wirklich empfehlenswert, sich einer Führung anzuschließen. Schon alleine um die königlichen Privatgemächer betreten zu dürfen, dieses Privileg erhalten Sie nur mit der Führung. Und eines steht fest, es wird Ihnen ganz sicher nicht langweilig werden, denn eine Ansammlung von wahren Schätzen wird sich Ihrem Auge präsentieren.

Jardin del Principe, der königliche Garten

Ganze 150 ha ist er groß und dort, wo früher das Haus der Bootsleute war, können Sie heute ein Museum mit den königlichen Barkassen besichtigen. Bis zu 15 kleine Boote trugen sehr zur Erheiterung der Königsfamilie bei, wenn sie mit diesen flussaufwärts auf dem Tajo schipperten. Ziel war das zwei km entfernte Haus des Landmanns. Hier traf man sich zum Tanz oder anderen Amüsements. Auch dieses Lustschlösschen steht Ihnen zur Besichtigung offen. Zu sehen sind achtzehn Räume, jedoch haben Sie hier nicht allzu viel Außergewöhnliches zu erwarten.

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