Die Provinz Guadalajara befindet sich im nördlichen Teil der Autonomen Provinz Kastilien-La Mancha. Sie erstreckt sich insgesamt auf einer Fläche von 12.190km², auf der 255.426 Einwohner leben. Alleine 30 Prozent davon bevölkern die gleichnamige Hauptstadt. In Guadalajara gibt es 288 Gemeinden, von denen beinahe drei Viertel aus Dörfern bestehen, in denen teilweise weniger als 200 Einwohner leben. Touristisch wird die Provinz noch immer sträflich vernachlässigt, was eigentlich schade ist, denn eigentlich hat die Region einiges zu bieten. Abgesehen von unberührter Natur, dem schönen Nationalpark Alto Tajo und mittelalterlichen Sehenswürdigkeiten gibt es auch einen beliebten Wanderweg. Vielfach wird er als Alternative zum Jakobsweg angepriesen.
Wissenswertes über Guadalajara
Die Region ist allgemein dünn besiedelt und touristisch kaum erschlossen. Und das, obwohl Guadalajara wunderschön und idyllisch ist. Heute geht man davon aus, dass Guadalajara einst von den Mauren im 8. Jahrhundert gegründet wurde. Stadtbauten wie das Schloss und die Kathedrale gehen allerdings sogar auf die Araber zurück.
Ein Paradies für Wanderer und Naturfreunde
Der Guadalajara-Wanderweg GR10 führt auf einer Strecke von insgesamt 270 Kilometern durch Kiefernwälder bis in tiefe Canyons und hindurch durch einsame Landschaften. Mediterrane Vegetation und beeindruckende Architektur kreuzen Ihren Weg. Die Wanderstrecke bietet viel Natur und die Möglichkeit, sich einmal vollkommen auf sich selbst zu konzentrieren. Ein Teilstück verläuft parallel zum GR66 Fernwanderweg, der von Aragonien nach Murcia führt. Wem die bekannteren Wanderstrecken zu überlaufen sind, der kommt hier auf seine Kosten.
In Guadalajara gibt es insgesamt zwei Naturparks. Aktive Urlauber werden den Alto Tajo lieben, denn dort gibt es steile Gebirge, wilde Schluchten und imposante Naturlandschaften, in denen Sie Extremsportarten ausüben können. In den Bergen hausen Greifvögel und andere Tierarten, die diesen Schutzraum als Lebensraum auserkoren haben. Der Hayedo de Tejera Negra Naturpark befindet sich nordwestlich und ist eher ruhiger. Sie können Vögel beobachten, spazieren gehen und die Seele baumeln lassen.
Sehenswürdigkeiten in der Region
Goldenes Zeitalter von Guadalajara waren das 15., 16. und 17. Jahrhundert. Damals gehörte die Stadt einer adligen Familie und so ist es wenig verwunderlich, dass es sich bei dem wichtigsten Gebäude der Stadt um den Herrschaftssitz des Herzogs handelt – den Infantado-Palast. Der wurde vom zweiten Herzog erbaut. Die Hauptstadt Guadalajara lohnt einen Besuch auf jeden Fall, es gibt viele Herrenhäuser in der Fußgängerzone, die mit einem schönen Baustil begeistern. Das maurische Schloss Alcazar existiert zwar nur noch als Ruine, ist aber trotzdem beeindruckend.
Feiern und genießen
Im Februar herrscht Ausnahmezustand, denn dann wird in Guadalajara Karneval gefeiert. Die Monate März und April unterliegen traditionell den Festumzügen, die zu Ostern stattfinden. Ab dem 8. September feiert man sogar zwei Wochen am Stück: Die Bewohner huldigen ihrer Schutzheiligen, Virgen de la Antigua.
Wer sich die malerischen Landschaften genauer anschaut, kommt nicht umhin, die vielen Schafherden zu entdecken. Die geben bereits einen ersten Impuls, welche regionalen Spezialitäten in Guadalajara besonders gefragt sind: Lammgerichte. Lammfleisch wird bevorzugt gebraten und mariniert serviert. Eine typisch lokale Köstlichkeit: Zickleinbraten. Berühmt ist auch der Honig aus der Gegend La Alcarria. Die Bienen bedienen sich gerne an wildem Rosmarin, Thymian und Lavendel. Das verleiht dem Honig ein besonders Aroma.